Schulprofil der Grundschule Pfäffingen
Neben den Vorgaben, die durch den aktuellen Bildungsplan geregelt sind, hat sich die Grundschule Pfäffingen ein Profil gegeben, das auf drei Säulen beruht.
Demokratie-Werkstatt
Nachstehend finden Sie alle Informationen zur Demokratie-Werkstatt.
Der Klassenrat
Der Klassenrat ist eine regelmäßige Besprechung aller Schülerinnen und Schüler innerhalb der Klasse zu unterschiedlichen Themen. In den Klassen 1 und 2 werden in Gesprächsrunden Kommunikationsregeln eingeübt. Ab Klasse 3 wird der Klassenrat eingeführt und die Kinder erhalten Ämter innerhalb der Sitzung.
Klassensprecher
An der Grundschule Pfäffingen wird die Klassensprecherwahl, durch ein gestaltetes Wahlverfahren ab Klasse 1 durchgeführt. Kinder, die sich zur Wahl stellen lassen möchten, dürfen ein „Wahlplakat“ entwerfen. Es werden Stimmzettel vorbereitet. Am Wahltag kommen die Klassen einzeln zur Wahl. Der Schülerrat des Vorjahres führt die Wahl zentral im Foyer durch. Es gibt ein Wählerverzeichnis, anschließend erhalten die Kinder einen Stimmzettel, den sie in einer Wahlkabine ausfüllen und in die Wahlurne einwerfen können. Nach dem Wahlgang werden die Stimmen der einzelnen Klassen sofort ausgezählt und die Klassensprecher, jeweils ein Mädchen und ein Junge, bekannt gegeben. Am Ende des Wahltags werden alle neu gewählten Klassensprecher auf einer Schulversammlung vorgestellt.
Schülerrat
Im Schülerrat treffen sich die Klassensprecher der Klassen 1-4. Dort werden die Anliegen aller Kinder besprochen. Wichtige Themen, wie zum Beispiel Regeln für einzelne Spiele oder Pläne aufzustellen, werden im Schülerrat besprochen und festgelegt. Im Schuljahr 2012/2013 erreichte der Schülerrat durch einen Antrag bei der Gesamtlehrerkonferenz, dass eine lang ersehnte Fußballpause eingeführt wurde.
Schulversammlung
Die Schulversammlung ist das Gremium, an dem alle Kinder und Lehrkräfte der Schule teilnehmen. Es werden Anliegen, Themen und Probleme besprochen. Es werden gemeinsam Lösungen gesucht und Aufträge an den Schülerrat, Anliegen an Lehrer oder an die Schulleitung formuliert. Der Schülerrat informiert die Kinder über die Arbeit im Schülerrat.
Mediation
Bei Konflikten unter einzelnen Schülern kann die Schulsozialarbeit an ihrem Präsenztag meistens sofort eine Schlichtung durchführen. Wenn es Konflikte gibt, deren Klärung nicht aufgeschoben werden kann, kommt die Schulsozialarbeit auch zeitnah nach Absprache nochmals an einem anderen Wochentag an die Schule. Das Prinzip der Schlichtung ist, dass jede Seite gehört wird und dass jedes Kind aus seiner Sicht das Problem beschreiben darf. Anschließend wird der Streit reflektiert und es wird nach Lösungen gesucht. Oftmals reicht eine Entschuldigung oder es werden Wiedergutmachungen in Form von Entschuldigungsbriefen oder Bildern vereinbart. Die Kinder lernen, dass Meinungsverschiedenheiten oder Konflikte zum Schulalltag gehören. Sie erfahren und üben zudem ein, wie schwierige Situationen entspannt und aufgelöst werden können.
Projekte
Projekte in den einzelnen Klassen finden in Absprache mit den Lehrkräften statt. Die Themen sind abhängig von den Bedürfnissen der Lehrkräfte und von Themen oder Problemen in den Klassen. Die Projekte können unterschiedlich lang und zeitintensiv sein. Themen der Klassen an der Grundschule Pfäffingen waren beispielsweise:
- Regeln und Umgang untereinander
- Kommunikation und Kooperation
- Klassenratseinführung
- Übergang in die weiterführenden Schulen
- Resilienzprojekt
In der Zusammenarbeit zwischen Schulsozialarbeit und dem Kollegium werden die oben beschriebenen Prinzipien als pädagogische Richtschnur verstanden und spiegeln sich in der täglichen Arbeit mit den Kindern wider. Die Kinder erleben das Zusammenleben als Miteinander, in dem jeder mit seiner Person wertgeschätzt und akzeptiert wird. Da wo es möglich und sinnvoll ist, werden die Kinder in Entscheidungsprozesse mit einbezogen und gemeinsam erarbeitete Gesprächsregeln gelten für Kinder ebenso wie für Erwachsene. Ein respektvoller Umgangston bietet die Basis dafür, dass auch unterschiedliche Meinungen geäußert und vertreten werden können. Toleranz und Akzeptanz sind dabei wesentliche Ziele, die angestrebt werden. Die Kinder sollen dazu ermutigt werden auch Kritik zu üben, wobei diese Kritik den anderen nicht verletzen darf, sondern zu konstruktiven Ergebnissen führen soll. Vom Lehrer verlangt dies allerdings auch, dass er sich Kritik von Kindern anhören können muss. Sowohl Kinder, als auch Lehrer befinden sich hierbei in einem Lernprozess.
Jahrbuch
Die Jahrbucharbeit (seit 1998) beinhaltet vielerlei Aspekte des schulischen Lernens und Zusammenlebens. Folgende Merkmale kennzeichnen diese Arbeit, die sich in Phasen über das ganze Schuljahr hinzieht:
Phasen
- Es stellt einen besonderen Wert dar, erlebte Dinge in Schrift und Bild festzuhalten.
- Für diese Arbeit sind sprachliche und gestalterische Fertigkeiten erforderlich.
- Welche Textform passt zu meinem geschriebenen Inhalt?
- Wie können Texte illustriert werden (Foto / gemaltes Bild / Plan / Skizze etc.)?
- Die Arbeit mit diesen Bausteinen ergibt eine Dokumentation des vergangenen Schuljahres.
- Da jedes Jahr an dem großen Projekt weiter gearbeitet wird, ergibt sich im Laufe der Zeit eine umfassende Chronik.
- Jedes Kind kann mit seinem Wissens- und Leistungsstand mitarbeiten.
- Die Kinder können im Laufe ihrer Grundschulzeit eigene Weiterentwicklungen beobachten.
- Auch die Erwachsenen steuern ihre Beiträge bei, so entsteht etwas, an dem alle an der Schule Beteiligten mitgearbeitet haben.
- Die Kinder erhalten Einblicke in die Entstehungsprozesse von Druckerzeugnissen.
- Die Redaktionsarbeit der 4. Klasse führt die Redaktionsmitglieder noch tiefer in die Materie ein:
- Wie werden Druck-Erzeugnisse finanziert?
- Druckkosten
- Verkaufspreis
- Auflagenhöhe
- Werbeeinnahmen
- Wie werden Druck-Erzeugnisse finanziert?
- Wie wird es geschafft, dass alle Kinder der Schule sich im Jahrbuch wiederfinden können?
- Wie erlangen wir Unparteilichkeit?
- Wie schaffen wir es, unpassende oder gar ungerechte Beiträge zu vermeiden?
- Was ist Zensur?
Theater-Musik-Werkstatt
Der Bereich “Musik-Theater“ ist fester Bestandteil des Schulprofils der Grundschule Pfäffingen. Ausgehend von der Idee, mit allen Kindern der Schule zusammen eine große Aufführung zu planen, einzuüben und und auf die Bühne zu bringen ergab sich für uns die Form des Kindermusicals. Durch die Anlage der Projekte in mehreren Ebenen können alle Kinder, ihren unterschiedlichen Begabungen entsprechend, einen wichtigen Anteil am Gesamtwerk übernehmen.
Folgende Begabungen und Fertigkeiten werden benötigt und können von den Kindern eingesetzt werden:
- Theater spielen (Rollen des Stückes)
- Musizieren (individuell zugeschnittene Instrumentalstimmen im Ensemble)
- Singen (Sologesang / Chorgesang)
- Tanzen (Tanzeinlagen im Rahmen der Bühnenaufführung)
- Sprechen (Erzählerfunktion)
- Organisieren (Beteiligung an der Planung -> Technik / Bühne / Kulisse etc.)
- Malen (Plakate / Einladungen / Programme / Bühnenbild etc.)
- Gestalten (Herstellen von Kulissen / Kostümen etc.)
Im Einsatz dieser Begabungen finden sich vielerlei Anwendungsgelegenheiten für Lerninhalte, die in den unterschiedlichen Fächern Bestandteils des Bildungsplanes sind.
Die Kindermusicalprojekte finden alle zwei Jahre statt, jeweils gekoppelt an ein großes Schulfest. Die Vorbereitungen laufen das gesamte Schuljahr über in den einzelnen Klassen, in den AGs und in den Gremien der Schule (GLK, Elternbeirat, Schulkonferenz). Unterstützt werden die Projekte durch den Förderverein, der besondere Anschaffungen finanziert und die finanzielle Absicherung bzw. Vorfinanzierung des Projektes übernimmt. Der örtliche Bauhof baut die Bühne in der Turnhalle auf, die für die Woche der Aufführung für den Normalbetrieb gesperrt ist und so in allen Belangen für die Aufführung umgestaltet werden kann. Ein örtliches Festveranstaltungsunternehmen stellt das ton- und lichttechnische Equipment zur Verfügung, baut es auf und weist die entsprechenden Personen (Eltern, ehemalige Schüler) in dessen Bedienung ein. Die Schule hat sich über Aktivitäten des Fördervereins eine Funkmikrofonanlage für acht Schauspieler angeschafft, die über die installierte Tonanlage gesteuert werden kann. In enger Zusammenarbeit mit den Eltern wird somit der Background geschaffen, vor dem die Kinder agieren können. Beim Aufbau des Bühnenbildes und der Kulissen engagieren sich vor allem die Eltern. Mit ihren handwerklichen und künstlerischen Fähigkeiten tragen sie maßgeblich zum Gelingen des Ganzen bei. Die Aufführungen finden jeweils am Freitagabend und am Samstagnachmittag, als Auftakt zum Schulfest, statt. In der Regel sind die Aufführungen in der Pfäffinger Turnhalle zweimal hintereinander sehr gut besucht (ca. 300 Sitzplätze).
Folgende Musicalprojekte sind in den letzten Jahren durchgeführt worden:
- 2000 – Fernando
- 2002 – Tranquilla Trampeltreu – die beharrliche Schildkröte
- 2004 – Als die Raben noch bunt waren
- 2006 – Norbert Nackendick – das mürrische Nashorn
- 2008 – Zirkus Pfäffferoni - Eine Musical-Revue mit artistischen Nummern
- 2010 – Das große Treffen (Musical mit Elementen der vorangegangenen Musicals zum 60-jährigen Schuljubiläum)
- 2012 – Die Olchis und der faule König
- 2014 – Kalle Wirsch
- 2016 – Fernando (Wiederaufnahme aus dem Jahr 2000 in überarbeiteter Fassung)
Die Kindermusicals werden jeweils eigens für die Grundschule Pfäffingen auf der Basis von Kinderbüchern geschrieben und komponiert. Dabei wird die Musik jeweils auf den individuellen Leistungsstand der Ensemblemitglieder zugeschnitten, sodass jedes Kind auf seinem Niveau an den Aufführungen mitwirken kann.